Gesellschaft zur Förderung
des Nationalparks Harz e.V.

Pressemitteilung: ZeitRäume Bodenstedt e.V.: Vortrag Dr. Knolle am 26.3.2025

Pressemitteilung: ZeitRäume Bodenstedt e.V.: Vortrag Dr. Knolle am 26.3.2025

2000 Jahre Eisenerzbergbau im südlichen Salzgitterschen Höhenzug – von den Germanen bis zum Geheimarchiv von Wernher von Braun

Der Seilbahnberg nahe Bodenstedt ist das weithin sichtbare Symbol der Bergbaugeschichte der Region. Aber die wenigsten Menschen wissen, dass sich das Eisenerzrevier Salzgitter vom Harzrand bei Goslar über Salzgitter und Peine bis nach Vorhop in der Lüneburger Heide erstreckt. Es ist das größte Eisenzerzvorkommen Deutschlands und befindet sich größtenteils im Geopark Harz – Braunschweiger Land – Ostfalen. Die ZeitRäume Bodenstedt sind als Geopark-Informationsstelle anerkannt.

Der Referent Dr. Friedhart Knolle wirft in seinem Vortrag einen Blick in das südliche Eisenerzrevier der Region, das Gebiet von Liebenburg im südlichen Salzgitterschen Höhenzug zwischen Innerste und Oker. Wussten Sie, dass die Innerste einmal ein Nebenfluss der Oker war und ein Nebenarm auch am heutigen Schloss Liebenburg vorbeifloss? Dass die Germanen schon vor 2000 Jahren das hiesige Eisenerz abbauten? Dass der Schroederstollen der einzige erhaltene Stollen im gesamten Salzgitter-Revier ist? Dass sich in einem hiesigen Stollen für eine kurze Zeit das geheime Raketenarchiv von Wernher von Braun befand? Oder dass die Sedimente des Morgenstern-Teichs bei Goslar-Hahndorf erhöhte Arsengehalte haben, weil das hier abgebaute Eisenerz hohe Arsengehalte aufwies, die sich nun in diesem ehemaligen Schlammteich der Eisenerzaufbereitung der Grube Morgenstern wiederfinden?

Liebenburg grenzt an die Wälder des südlichen Salzgitterschen Höhenzugs und an das Gebiet der Stadt Salzgitter, wo sich die Fortsetzung dieses Waldrückens befindet. Er ist aus Sicht des Bergbaus, des Naturschutzes und auch der Geologie eine Besonderheit. Geologisch ist der Untergrund von Liebenburg uralt – knapp 300 Mio. Jahre alt sind die Gesteine, die unter der Stadt liegen – unter anderem Steinsalz und Eisenerz. Genau dieses Erz war es, das schon seit Menschengedenken genutzt wurde. Einen erneuten Aufschwung nahm die Eisenerzförderung in der Nazi-Zeit – das Metall wurde für die Aufrüstung benötigt. Klangvolle Namen wie die Bergwerke Ida, Fortuna, Georg-Friedrich und Morgenstern markieren die wirtschaftlichen Leuchttürme dieser Zeit, in der auch Kriegsgefangene in den Gruben eingesetzt wurden.

Der Referent Dr. Friedhart Knolle ist Geologe und nimmt Sie mit auf eine Zeitreise durch die geologische und bergbauliche Geschichte der Region Liebenburg, wobei der Bezug zu Peine und Salzgitter nicht zu kurz kommt. Knolle ist auch Mitglied im Beirat des Geoparks Harz – Braunschweiger Land – Ostfalen.

Foto: Mundloch des Schroederstollens, Foto Verlag Schadach, frei mit dieser PM

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